Peenemünde – die über 700 Jahre alte und nördlichst gelegene Gemeinde der Insel Usedom liegt am Übergang des Peenestroms in die Ostsee und steckt voller Geschichte. Womit wir auch direkt zum wichtigsten Ausflugsziel hier gelangen: die Heeresversuchsanstalt Peenemünde, bekannt für Raketenforschung. Die damals hier stationierte Heeresversuchsanstalt (kurz HVA) entwickelte genau hier den Flugkörper Aggregat 4, besser bekannt als V2 bis zur Einsatzreife. Die HVA gab es ab 1936, die Erprobungsstelle der Luftwaffe praktizierte hier in den Jahren 1936-1945.
Das dazugehörige Kraftwerk der HVA war noch bis 1990 als Versorgungspunkt der Bevölkerung und des Militärstützpunktes aktiv in Betrieb, erst 1993 nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde der Truppenstandort aufgelöst.
Die nordische Geschichte des Ortes wurde zu Pfingsten von 1995-2000 mit den Wikinger-Lagern zelebriert.Um alles Geschichtliche gebührend erkunden zu können wird hier mindestens ein Tagesausflug fällig, der Rundweg hat es in sich mit insgesamt 25km Länge und derzeit 23 Stationen. Wenn man die gesperrten Gebiete abzieht (Munitionsreste) ist die gesamte Denkmallandschaft zwischen Peenemünde bis Karlshagen ausgeschildert und mit zahlreichen Infotafeln versehen. Nicht unbemerkt soll die 1876 errichtete Kapelle sein die im Backsteinfachwerk als oktogonaler Zentralbau auf dem Friedhof des damaligen Fischerdorfes gebaut wurde.
Museen gibt es einige in Peenemünde, das umfangreichste stellt dabei das Historisch-Technische Museum dar. Bestehend seit Mai 1991, änderte sich der Zusatz im Jahre 2010 von Informationszentrum in Museum. Die umfassende Ausstellung informiert über die Geschichte des Ortes und seiner Umgebung in Filmen, Dokumenten und Exponaten , lässt dabei das Gedenken an unzählige KZ-Häftlinge, die hier bei der Montage der sogenannten ´Wunderwaffen´ unter unmenschlichen Bedingungen ihr Leben ließen nicht außer Acht und den Fakt, wie dies alles durch einen verhängnisvollen Pakt möglich wurde, den Wernherr von Braun mit den damaligen Machthabern schloss.
Im Kesselhaus befindet sich seit 2012 die Ausstellung über die Geschichte des Kraftwerkes inklusive des Baus und der Nutzung bis ins Jahr 1190 hinein. Zusätzlich zu dieser Dauerausstellung finden jährlich wechselnde Sonderausstellungen statt.
Ein Highlight ist der darin befindliche gläserne Aufzug, der Besucher seit Mai 2015 zur Aussichtsplattform auf dem Dach fährt – der Ausblick allein ist schon den Besuch wert.
Das Museum an sich gilt als internationale Kultur- & Begegnungsstätte in den Bereichen Literatur, Performance, Musik, Theater und bildende Kunst und im Rahmen des jährlich stattfindenden Usedomer Musikfestivals finden sich hier allerlei Künstler von internationalem Rang ein.
Kurz zusammengefasst die wichtigsten Schaustücke im Freigelände des Historisch-Technischen Museum:
- A4 Modell
- Fieseler Fi 103 `V1` samt einer Startrampe dieser
- ehemaliger Triebwagen der Peenemünder Werkbahn
- Raketenschnellboot ´Hans Beimler´
- Gedenkstein zu Ehren Michail Petrowitsch Dewjatajews und der mit ihm zusammen geflohenen Häftlinge
Ein Flugplatz, der parallel auch als Motorrad Rennstrecke genutzt wird ist Startpunkt für unvergessliche Rundflüge, per Personenfähre ist Peenemünde auch vom Festland erreichbar in Kröslin und Freest.
Und wo wir gerade beim Thema Wasser sind wollen wir Euch natürlich auch wärmstens eines der diversen Angeboten des über 100 Jahre alten Großseglers `Weiße Düne´ ans Herz legen.
Nicht nur für Geschäftstermine ist hier allerhand Platz, auch Hochzeiten oder einfach nur ein romantischer Törn zur Abendtour in den Sonnenuntergang sind hier im Repertoire vorhanden.
Das holländische Plattbodenschiff misst inklusive Klüverturm und Beiboot stolze 45m in der Länge und 6,40m in der Breite, unter Deck ist es geräumiger als so Mancher es sich vorstellen kann und mit viel Mahagoniholz und individuell gefertigten Messinglampen einfach maritim gemütlich.
Für längere Törns sind hier sogar 6 Kajüten mit jeweils 20 Kojen verfügbar. Egal wie lange Ihr Törn geht, vergessen wird man das nicht so schnell.
Für kleine und große Kinder oder auch einfach Interessierte bietet sich auch das Spielzeugmuseum an, das seit 2005 Spielzeuge aus 3 Jahrhunderten vorstellt. Berühren strengstens erlaubt, viele der Spielzeuge sind bespielbar und es ist nicht schlimm, wenn man ihnen das ansieht und -fühlt. Ein großer Raum widmet sich Spiezeugen aus 40 Jahren DDR.
Wenn Ihr jetzt NOCH MEHR erleben wollt und die Natur liebt, schaut und hört genau hin auf Euren Exkursionen: hier und in der Umgebung ist das Zuhause von Orchideen und Seeadlern….
Sehenswürdigkeiten
Seebrücke Zinnowitz
Früher mussten Touristen mit Booten, über einen kleinen Steg welcher 1897 erbaut wurde, zu den Schiffen gebracht werden. Dies änderte sich 1908 mit dem Bau der Zinnowitzer Seebrücke. Da die länge der neu erbaute Brücke nicht ausreichte, wurde Sie ein Jahr später um ca. 350 Meter verlängert. Durch Witterungseinflüsse wurde die Zinnowitzer Seebrücke Ende der 1940er Jahre zerstört und erst 1993 wieder erbaut. Die heutige, 315 Meter lange Vineta Brücke verfügt über 2 Plattformen und eine Tauchgondel, welche 2006 installiert wurde.
Die Seebrücke in Seebad Ahlbeck wurde 1882 errichtet und ist die älteste Seebrücke auf der Insel Usedom. Schon von Beginn an, wurde der vordere Teil als Restaurant genutzt. Der in die Ostsee führende Seesteg mit seinen 280 Metern wurde 1898 erbaut, um Schiffen das anlegen zu ermöglichen.
7 Jahre später, wurde die Plattform verbreitert und führt nun als Promenadenweg um das Restaurant herum. Die aus Holz bestehenden Bauten wurden bereits mehrfach restauriert und einige Bestandteile durch Stahlträger ersetzt – jedoch blieb die historische Bausubstanz erhalten.
Ausflugsziele
Im Zentrum der Sonneninsel Usedom, kurz vor den Toren vom Ostseebad Koserow befindet sich Karls Erdbeerdorf. Riesige, völlig überfüllte Parkflächen vor dem kleinen Vergnügungspark lassen schon erahnen, dass hier bei jeden Wetter etwas los ist. Dennoch finden wir schnell eine Parkmöglichkeit und gehen hinein. Der erste Eindruck hat getäuscht – die Menschenmassen verteilen sich recht gut auf die große Fläche – da kann der Spaß ja losgehen.
Als erstes kommt man in den Einkaufsbereich mit Bäcker, Marmeladen- und Süßigkeiten Manufaktur sowie dem Kinder-Indoor-Spielbereich. Auch ein richtiges Restaurant hat hier seinen Platz gefunden. Wer will, kann in Seelenruhe shoppen… von Dekoartikeln, über Klamotten bis Erdbeerwein und Spielsachen ist so gut wie alles da, was das Karls Herz höher schlagen lässt. Die Qualität ist bei allen Karls Produkten sehr hoch – dafür preislich teilweise etwas höher – aber nicht ungerechtfertigt.
Im Außenbereich finden sich für Groß und Klein jede Menge spaßige Möglichkeiten zum Zeitvertreib. Für die ganz Kleinen gibt es einen Streichelzoo mit Ziegen und Schweinen, Sandkästen, Bagger sowie eine Hüpfburg und Autoscooter. Die etwas mutigeren können mit Bambusmatten die Riesenrutsche herunterrutschen – oder mit der neuen Achterbahn durch eine riesige Erdbeere brettern. Der Erdbeerturm gibt dir die Möglichkeit, dich selbst in eine atemberaubende Höhe zu ziehen um so den gesamten Park zu überblicken. Die mit tollste Attraktion für die ganze Familie ist die Traktorbahn – hier fahren bis zu 4 Personen in einen auf Schienen fahrenden Traktor durch eine tolle Bauernhoflocation – wobei die Kinder den Traktor scheinbar lenken können. Das Ganze wird zum Schluss mit einem Blitzerfoto der besonderen Art belohnt – also lächeln nicht vergessen.
Im hinteren Bereich des Parks befinden sich noch jede Menge Klettermöglichkeiten für die größeren Kinder, eine Goldschatzsuche, Wasserspiele, ein Labyrinth und das Highlight für alle Burger Freunde – das Restaurant „Mecklenburger“ mit unglaublich leckeren Hamburgern und Cheeseburgern mit Fleisch aus regionaler Zucht – allein diese „Burgerbude“ ist manchmal schon einen Besuch wert.
Karls Erlebnis Dorf Koserow
Zum Erlebnisdorf 1 | 17459 Koserow
Persönlicher Erfahrungsbericht
Positiv: Karls Erdbeerdorf ist durch und durch, ein perfekt durchgeplanter Freizeitpark. Viele der Aktivitäten sind für Kinder kostenlos ( Riesen Rutsche, Sandkasten, Hüpfburgen, Kletteranlage etc. ) – andere für wenig Geld zu haben. Vom Ponyreiten, über Achterbahn- und Traktorfahren bis hin zur Goldschatzsuche. Positiv: Durch Tageskarten ( wir haben pro Person 9,00 € bezahlt ) konnte man Achterbahn fahren, so oft man wollte – ebenso war der Erdbeerturm kostenlos und auch Goldschürfen durfte man auch 1x ohne zu bezahlen. Toll… bei jeden Einkauf hat man dann noch prozentual gespart.Bei dem Riesen Sortiment geht man sicherlich nie ohne etwas zu kaufen nach Hause.
Negativ: Natürlich ist im Sommer, gerade bei schlechten Wetter, der Erdbeerhof gnadenlos überlaufen. Auch wenn viele Attraktionen kostenlos sind, ist man ständig geneigt, hier und da einen Euro einzuwerfen – was sich am Ende des Tages summiert. Auf jeden Fall viiiiiiel Kleingeld einstecken. Die Preise für`s essen sind teilweise happig. Gerade im ersten Restaurant, wo das Essen nach Gewicht bezahlt wird, bezahlt man für einen Teller Nudeln ( pur – die Tochter mag keine Tomatensoße ) einfach mal 4,00 € – hier könnte etwas besser variiert werden.
Stand: Juni 2021
Persönliche Einschätzung
* bei unserem kleinen Erfahrungsbericht handelt es sich um eine persönliche, objektive Einschätzung
Direkt hinter dem Bahnhof in Seebad Heringsdorf liegt der Eingang zum Baumwipfelpfad auf der Insel Usedom. Ein paar Gehminuten vom Parkhaus in Heringsdorf entfernt, stellen wir unser Auto ab. Zwar befinden sich auch kostenpflichtige Parkmöglichkeiten direkt neben der neuen Attraktion in den Kaiserbädern, diese sind aber gerade an gut besuchten Tagen schnell belegt. Zumal sich der Baumnwipfelpfad direkt hinter dem Heringsdörfer Bahnhof befindet. Positiv: Eine Anreise per Bahn ist auch ganz bequem möglich. Vorbei an einem Restaurant und Souvenirgeschäft geht es direkt zur Kasse. Anschließend besteigt man die gut 5 Etagen per Treppe oder bequem per Fahrstuhl und erreicht den Baumwipfelpfad.
Der gut gesicherte „Holzweg“ führt den Besucher auf gut 1,3 Km langsam aber zielführend über die Baumkronen des Seebades. Um eure kleinen Kinder müsst Ihr euch keine Sorgen machen – der Weg ist durchgehend perfekt abgesichert. Auf dem Weg finden sich jede Menge Informationstafeln, Spiele und Schilder die den 6 %igen Aufstieg zu einem lehrreichen und aufregenden Ausflug machen. Bereits jetzt ist der Ausblick wahnsinnig spannend und steigert die Vorfreude, den spiralförmig angelegten Aussichtsturm zu besteigen.
Oben auf dem Aussichtspunkt angekommen, genießt man einen unvergleichlich schönen Ausblick auf die Ostsee und die Kaiserbäder Ahlbeck, Bansin und Heringsdorf sowie dem Usedomer Hinterland. Wer selbst bisher keine Drohne gesteuert hat, genießt hier einen Ausblick, dem man so sicherlich noch nicht gesehen hat. In der Mitte des Aussichtsturmes befindet sich ein Netz, welches man wohl demnächst betreten kann ( bei unserem Besuch war dies noch nicht möglich ). Hier sollte man aber auf jeden Fall schwindelfrei sein. Hat man sich an der Aussicht satt gesehen, kann man den Rückweg antreten. Positiv ist hier, das sich der Weg teilt – sprich: Man muss nicht zwei mal den gleichen Weg bestreiten, sondern kann eine andere Route einschlagen und tolle, neue Dinge entdecken.
Baumwipfelpfad Usedom
Am Bahnhof 12 | 17424 Seebad Heringsdorf
Persönlicher Erfahrungsbericht
Positiv: Eine tolle, neue Attraktion auf der Insel Usedom. Der Weg zum Aussichtspunkt ist für Groß und Klein eine tolle Erfahrung, vor allem durch die vielen Spiele und Informationstafeln. Den „Höhepunkt“ erreicht man, wenn man entspannt läuft, nach ca. 20 – 40 Minuten – je nach Lauftempo. Besonderes Plus – es ist auch für Rollstuhlfahrer, oder Gehbehinderte leicht erreichbar. Die Aussicht auf die Kaiserbäder ist wunderschön. Mit etwas zeitlichen Abstand ist es sicherlich immer und immer wieder ein tolles Ausflugsziel.
Negativ: Definitiv keine „Schlecht-Wetter Alternative“ da natürlich der Weg nicht überdacht ist. Kostenpflichtige Parkplätze am Bahnhof sind vorhanden, aber einer großen Besucherzahl sicherlich nicht ausreichend. Die Eintrittspreise sind für einen „Spaziergang mit Ausblick“ schon recht saftig. Für die Familienkarte ( 2 Erwachsene + 2 Kinder ) haben wir 27,00 € bezahlt.
Stand: Juni 2021
Persönliche Einschätzung
* bei unserem kleinen Erfahrungsbericht handelt es sich um eine persönliche, objektive Einschätzung